04. Januar 1949
Als nach dem Zweiten Weltkrieg, Köln noch weitgehend in „Schutt und Asche“ lag, war jede Hand für die Aufräumarbeiten von Nöten.
Das „Katholische Männerwerk“ Dekanat Köln-Süd war mit den Arbeiten an der schwerbeschädigten Pfarrkirche St. Paul betraut. Aus der Zusammenarbeit entwickelte sich auch der Wunsch nach Treffen in der Freizeit und gemeinsamem Feiern. In der Folge wurde, wie in der Gründungsurkunde vom 4. Januar 1949 beschrieben, auf Anregung des damaligen Pfarrobmanns des Männerwerks ein Kegelklub mit 11 Mitgliedern gegründet, der sich die „Löstige Paulaner“ nannte.
Februar 1949
Bei der ersten Sitzung im „Pütze Kätt“ war der Vorstandstisch noch so klein, dass nur ein Fünferrat statt eines Elferrats Platz fand. Ansonsten boten die Löstige Paulaner richtig echten und unverfälschten, typischen Pfarrkarneval: Die Auftretenden kamen aus den eigenen Reihen, gingen kostenlos und aus Spaß an der Freud in die Bütt und sangen kölsche Leedcher. Die Nachbarn wurden kräftig auf die Schippe genommen, Vorfälle aus dem Vorjahr und Dinge des Alltags waren Zielscheiben spöttischen Humors. Als erster Präsident stand Thomas Pütz den Paulaner-Jecken voran. Für den Entwurf eines Ordens zeichnete Köbes Wagner verantwortlich, Der Plan war aufgegangen. Denn der Reinerlös reichte aus, schon 1950 zur ersten Seniorenfahrt für die älteren Pfarrangehörigen von St. Paul einzuladen.
1949 - 1953
Fünf Sitzungen lang – von 1949 bis 1953 – stand Thomas Pütz der jecken Paulaner-Truppe voran, ehe er 1954 Otto Heimerl Platz machte. Der verlegte die Sitzungen zuerst einmal ins Haus des Kölner Karnevals, ins „Hotel Funkenburg“. Das war auch bitter nötig, denn der Saal platzte bei den Sitzungen schon aus allen Nähten. Überall hatte sich herumgesprochen, dass die Löstige Paulaner herrlichen Fastelovend feierten und ihre Freunde herzlich aufnahmen – und so kamen sie denn auch von überall her, um mit den Paulanern zu feiern.
1959 - 1970
Fritz Kuhn übernahm 1959 das Zepter der Löstige Paulaner und professionalisierte die Sitzungen der Gesellschaft weiter. Fanden sie nun im renommierten Senats-Hotel in der Kölner Altstadt statt. Mehr und mehr wurden die Veranstaltungen an die Vorgaben des Festkomitees Kölner Karnevals angelehnt. Kuhn ließ Komitee-Mützen anschaffen und war für die Einrichtung eines Goldenen Buches sowie einer Präsidenten-Pritsche verantwortlich. Die Präsidentenpritsche befindet sich noch heute im Besitz der Gesellschaft und wird zu besonderen Anlässen getragen. Leider ist das Goldene Buch verschollen.
1972
Im Jahre 1972 wurde Harald Linnartz zum fünften Präsidenten des Klubs gewählt. Insgesamt 40 Jahre bis 2012 führte er die Geschicke der Löstige Paulaner durch den Kölner Karneval.
Gemeinsam mit dem damaligen Vizepräsidenten Hans-Theo Lingen läutete Harald Linnartz eine neue Vereinsära ein. Aus dem Kegelklub wurde eine Karnevalsgesellschaft, die „Löstige Paulaner Kölner K. G. von 1949 e. V.“.
Das Engagement für die Pfarre St. Paul wurde ausgeweitet. Überdies entwickelte Harald Linnartz, der gleichzeitig Baas der Gesellschaft war, neue Veranstaltungsformate für die Löstige Paulaner, wie u. a. die „Mondscheinparty“, den Paulaner-Stammtisch, den Ordensabend und ab 1980 die „Paulinchensitzung“, eine Sitzung nur für ein rein weibliches Publikum, die bis heute Kultstatus besitzt.
Als Sitzungspräsident brachte Harald Linnartz eine ganz neue und moderne Form der Sitzungsleitung in die Kölner Säle. Mit seinem unvergleichlichen Humor und Charme wurde seine Moderation zu einem eigenen Programmpunkt in der Sitzung. Daher verwundert es nicht, dass er als Sitzungspräsident für Fernsehsitzungen engagiert wurde und seine Gesellschaft über die Grenzen des Rheinlands bekannt machte.
Januar 1975
Wie es im Kölner Karneval seit jeher Tradition ist, wurde der Erlös aus den Veranstaltungen karitativ verwendet und eine Fahrt für die Senioren der Pfarrei finanziert. Eine Unternehmung, die sich bald immer größerer Beliebtheit erfreute.
So zeigt der Sessionsorden von 1975 den Bus, mit dem jedes Jahr die „Altenfahrt“ unternommen wird.
Schon bald wurden die Sitzungen der Löstige Paulaner zur beliebten Tradition, sodass sie als „Große Familien- und Prunksitzung“ firmierten und in größeren Sälen abgehalten wurden.
Februar 1979
Die Löstige Paulaner traten als hospitierendes Mitglied dem Festkomitee Kölner Karneval bei und wurden unter Festkomitee-Präsident Bernd Assenmacher als ordentliches Mitglied aufgenommen. 1979 gingen die Löstigen Paulaner deshalb zum ersten Mal im Rosenmontagszug mit; allerdings noch nicht in den Kostümen von Hänneschen und Bärbelchen, die sie heute traditionell im Zug tragen.
1992
Besonders die Förderung des karnevalistischen Nachwuchs‘ lag und liegt den Löstige Paulanern am Herzen. Mit der „Lachparade“ wurde 1992 erstmals eine Veranstaltung durchgeführt, die nur der Nachwuchsförderung in Rede, Musik und Tanz diente. Ebenso kümmert sich die Gesellschaft um Formate für das junge Publikum.
Bei kostenlosen Softgetränken konnten Jungen und Mädchen schon in den 90er-Jahren ihre ersten Erfahrungen im Fastelovend bei den Paulanern machen.
Februar 1999
Im Jahre 1999 feierten die Löstige Paulaner ihr 50. Jubiläum. Mit einem besonderen Festwagen wurde zu Rosenmontag gefeiert.
2012
Als sich 2012 Harald Linnartz als Präsident nicht zur Wiederwahl stellte, ging eine Ära zu Ende. Doch den Löstige Paulaner gelang es mit seinem Nachfolger Thomas Heinen (Kölner Jungfrau „Albertina“ des Jahres 2008) sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen.
Thomas Heinen war bereits viele Jahre als Schriftführer in der Gesellschaft tätig. Zusammen mit seinem Bruder Hans Joachim Heinen (Geschäftsführer) und Hans Jürgen Jansen (Schatzmeister) führte er nun die Gesellschaft an.
2015
Im Jahr 2015 feierten die Löstige Paulaner ihr 66 jähriges Jubiläum. Passend zum Sessionsmotto „Social Jeck – Kunterbunt Vernetzt“ zeigte der Sessionsorden die Helden des Kölner Hänneschen Theaters, wie sie voller Stolz das Jubiläum bejubeln.
2019
Im Jahr 2019 wurde das 70 Jährige Jubiläum der Löstige Paulaner mit einer großen Jubiläumsgala im Kölner „Harbour Club“ gefeiert. Der Sessionsorden zeigt dazu den engen Bezug zur Heimatpfarre St. Paul, die zu jeder Zeit den Mittelpunkt der Gesellschaft bildete.
November 2020
In der Session 2020/2021 nahmen die Löstige Paulaner ihre karitativen Aufgaben sehr ernst. In den schweren Zeiten der Pandemie rief Thomas Heinen, damaliger Präsident der Paulaner, die Spendenaktion „Zesamme heißt och zesamme helfe“ ins Leben. Zugunsten der Crews, der Techniker, der Fahrer und der Roadies im Kölner Karneval, die von jetzt auf gleich durch die Pandemie erwerbslos wurden, konnten 11.111,11 € Spenden zusammentragen werden. Über die Aktion hinaus entstand eine enge Freundschaft mit der KG „Schlepp, Schlepp, Hurra“ und deren Präsident Christoph Pickel (links im Bild)
März 2021
Auch seit 2021 gehört die Tanzgruppe „Kölner Paulinchen“ zur Paulaner-Familie und bringt zusätzlichen Schwung in die Veranstaltungen der K.G. 35 junge Damen reißen mit ihrer hohen tänzerischen Qualität und der ausgezeichneten Akrobatik das Publikum von den Stühlen. Als reine Damentanzgruppe besitzen die Kölner Paulinchen im Kölner Karneval ein Alleinstellungsmerkmal.
August 2021
Nachdem Thomas Heinen aus gesundheitlichen Gründen im Jahr August 2021 nicht mehr zur Wahl antrat, wurde Dominik Müller zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt. Zusammen mit Nick Dohmen (Vizepräsident), Rüdiger Paulun (Geschäftsführer), Hans Jürgen Jansen (Schatzmeister) und Jasmin Großmann (Schriftführerin) führt er nun die Gesellschaft an.
November 2023
In der Session 2023/24 feiern die Löstige Paulaner ihr 75. Jubiläum. Mit einem schön gestalteten Abend im Sion Brauhaus wurde zusammen mit Wegbegleitern und Mitgliedern an die zurückliegende Zeit gedacht und die Zukunft eingeläutet. U.a. mit einer eigenen Standarte für die Tanzgruppe Kölner Paulinchen
Hier wurde auch erstmalig der Damen- und Herrenorden der Jubiläumssession präsentiert. Passend zum Sessionsmotto: „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“.
Dezember 2023
Am 3. Adventswochenende betrieben die Löstige Paulaner gemeinsam mit dem Ladies Circle Köln auf dem Weihnachtsmarkt am Chlodwigplatz eine Charity Hütte zugunsten der „GOT (Ganz offene Tür) Elsaßstraße“ und sammelten Spenden mit selbstgemachte Köstlichkeiten (u.a. Plätzchen, Eierlikör und Beerenlikör, Weihnachtskarten und Kerzen. Mit der GOT verbinden die Löstige Paulaner eine jahrelange Freund- und Förderschaft. So setzt sich die GOT für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ein. U.a. konnte durch die Förderung der Löstige Paulaner ein spannendes Kochprojekt realisiert werden.
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